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Souvenirs d'Interlaken

Denkmalpflegepreis 2018

Das Chalet Diana am Höheweg in Interlaken beherbergt seit dem 19. Jahrhundert einen Andenkenladen. Für die Restaurierung des Interieurs des Ladens und der Strassenfassade erhält die Bauherrschaft den Denkmalpflegepreis 2018 des Kantons Bern.

  • Die bunte Strassenfassade des Chalets wurde nach Befund neu gestrichen und belebt den Höhenweg, die weltbekannte Promenade Interlakens (Foto: Alexander Gempeler).
  • 1873 hob man das Chaletdach an und fügte über dem Laden ein
    Wohngeschoss ein. 1901 wurde der Laden erweitert. Auf der Postkarte ist das Chalet keck vor das Jungfraupanorama montiert.
  • 1863 erneuerte die Parquet- und Chaletfabrik Interlaken das Geschäftshaus als «chalet suisse». Im Musterbuch bildete sie es als Vorzeigeobjekt ab (Bildnachweis: Hermann Böschenstein, 100 Jahre Kursaal Interlaken, Interlaken [1959], S. 26; Oskar Schärz, Archiv HTI Holzbau AG).
  • Ziel der Bauherrschaft war es, die historische Ausstattung möglichst vollständig zu erhalten (Foto: Alexander Gempeler).
  • Der Laden wurde aussen gedämmt, um die historische Inneneinrichtung bewahren zu können. Die bisher nur einfach verglasten Schaufenster wurden mit einer Isolierverglasung nachgebaut (Foto: Alexander Gempeler).

Weitere Informationen

Ausstellung Kornhausforum Bern
18. Mai bis 9. Juni 2018
Di–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–17 Uhr
Ausstellung Aula Schulanlage Alpenstrasse, Alpenstrasse 5, Vitrine Nord in Interlaken
12. Juni bis 22. Juli 2018
Besichtigung jederzeit möglich

 

Medienberichte, Radio- und Fernsehsendungen

 

Die üppigen Dekorationen im Chalet Diana vermittelten schon im 19. Jahrhundert Alpenromantik. Der 1837 eröffnete Verkaufsladen wurde 1863 von der im Ort angesiedelten Parquet- und Chaletfabrik im damals beliebten Schweizer Holzstil erneuert. Später wurde das Haus mehrmals vergrössert. Holzschnitzereien waren bis in die 1980er Jahre der Schwerpunkt des Sortiments; die Ladeneinrichtung aus dem 19. Jahrhundert blieb nahezu original erhalten.

Alte Ausstattung als Attraktion

2016 zogen sich die bisherigen Eigentümer altershalber aus dem Geschäft zurück und verkauften den langjährigen Familienbesitz an ihre entfernten Verwandten Conny und Daniel Wyss. Diese begeisterten sich für die Architektur des Chalets und auch für dessen historische Einrichtung. Sie bauten ihr Vermarktungskonzept auf der historischen Ausstattung auf und setzten sich zum Ziel, den Laden zu modernisieren, das einzigartige Interieur aber möglichst vollständig zu erhalten – was eindrücklich gelang.

Im Laden fühlt man sich im ersten Moment ins 19. Jahrhundert versetzt. Den an der Decke noch gut erhaltenen Originalanstrich nahm man zum Ausgangspunkt des neuen Farbkonzepts. Die Möbel wurden restauriert und dem Farbkonzept des Verkaufsraums entsprechend mit Ölfarbe neu gestrichen. Parallel zur Restaurierung und der energetischen Sanierung des Verkaufslokals wurde 2017 die Strassenfassade nach dem Befund der Farbuntersuchung neu gestrichen.

Im Verkaufslokal überlagerten sich mehrere Farbfassungen. Der in gutem Zustand erhaltene Originalanstrich der Decke wurde zum Ausgangspunkt des neuen Farbkonzepts (Foto: Alexander Gempeler).

Anpassungen an die heutigen Bedürfnisse

Ursprünglich war das Verkaufslokal im Winter wie viele andere in Interlaken geschlossen und auch später nur eingeschränkt geöffnet gewesen. Eine energetische Sanierung des bisher unbeheizten Ladens war deshalb unabdingbar. Weil die historische Inneneinrichtung Vorrang hatte, wurde eine Aussendämmung realisiert. An der seitlichen Aussenwand, der Terrasse und der Kellerdecke war dies möglich, ohne das Erscheinungsbild des Gebäudes zu beeinträchtigen. Einzig die einfach verglasten Schaufenster konnten nicht erhalten werden. Sie wurden originalgetreu nachgebaut und mit einer Isolierverglasung versehen. Ein durchdachtes Lichtkonzept setzt die Auslage optimal in Szene: Für die Raumatmosphäre prägend sind die alten gläsernen Leuchten, die auf LED umgerüstet und durch weitere Lichtquellen diskret ergänzt wurden.

Das einzigartige Interieur ist Grundlage des heutigen Vermarktungskonzepts (Foto: Alexander Gempeler).